Kürzlich wurde bekannt, dass die Grün Berlin GmbH im Auftrag des Berliner Senats die Ausschreibung zum Zaunbau um den Görlitzer Park veröffentlicht hat. Damit soll eine Baufirma gefunden werden, die den Zaun baut.
Wir wollen keinen Zaun, genauso wie die meisten Leute rund um den Görli. Da der Zaun keine Lösung für verschiedene Probleme ist, die sich nicht nur im Park zeigen, ist jeder Meter Zaun ein Angriff auf unsere Freiheit und Lebendigkeit. Jeder Meter Zaun ist eine Barriere gegen Menschen, jeder Meter Zaun zerstört einen Meter Vegetation. Statt jedes gebauten Meters Zaun, könnte wo anders ein Quadratmeter Wohnraum gebaut werden, den ein wohnungsloser Mensch braucht, um nicht im Görli schlafen zu müssen.
Für uns ist der Zaun um den Görli menschenverachtend, ausgrenzend, populistisch und will uns von der freien Gestaltung unseres Lebens abhalten. Dagegen bleiben wir widerständig und werden das auch allen Baufirmen vermitteln, die meinen, sich an diesem miesen Projekt auch noch bereichern zu können. Deshalb haben wir alle Zaunbau-Firmen angeschrieben und sie aufgefordert, sich nicht für den Zaunbau zu bewerben.
Unsere Meinung dazu haben wir vor kurzem auch bei einem unangekündigten Go-In gegenüber der Grün Berlin GmbH gezeigt und ihr einen Negativpreis verliehen. Grün Berlin trägt die ausführende Verantwortung für den Zaunbau. Jeder Baufirma, die sich dennoch am Zaunbau beteiligt, werden wir öffentlich deutlich machen, dass sich unsere Ablehnung gegen den Zaun nicht ihrem Profit beugt.
Am Zaun um den Görli kommen alle Probleme unserer Gesellschaft zusammen, Armut, Gentrifizierung, Wohnungslosigkeit, Verelendung, Rassismus, gruppenbezogene Vorurteile. Der Grund all dieser Mißstände ist die Ungleichheit unserer Gesellschaft. Die verschärft sich aber seit langem mit z.B. jeder Mietsteigerung und erzeugt mehr Armut für die Eigentumslosen und mehr Reichtum für die Eigentumsseite. Die Verschärfung der sozialen Schieflage wird von Kai Wegner und der CDU/SPD-Regierung im Senat jedoch noch unterstützt. Mit seiner absurden Zaunbau-Idee will Kai Wegner ersatzweise Macht und Stärke darstellen, um Wähler*innen mit billigen autoritären Scheinlösungen einzufangen.
Im April soll eine Baufirma gefunden worden sein, die den Zaun baut. Mit dem Zaunbau soll dann im Juni begonnen werden. Dafür sind auch 355 Tonnen Abraum eingeplant. Das heißt, ca. 30 Sattelschlepper voll Görli sollen weg geschmissen werden. Bis dahin ist noch einige Zeit, um mit vielfältigem Protest und Widerstand die Idee vom Zaunbau einstürzen zu lassen. Die Ausbreitung populistischer Politik kann auch im Görli verhindert werden. Für eine solidarische Welt.
Für einstürzende Zaunbauten!
Ausschreibung als PDF zum Download:
https://goerli247.noblogs.org/files/2025/03/V_1210eF_Bekanntm_OeffentlAusschreibung-elektronisch-0622_.pdf