Offenes Planungstreffen: Unser Görli bleibt offen!

Dienstag, 14.05.24 // 19 Uhr // NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2a

Es dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben: Der Berliner Senat ist fest entschlossen, den Görlitzer Park in Zukunft während der Dunkelheit zu schließen. Für mehrere Millionen Euro sollen neue Zäune gebaut, bestehende Mauern eingerissen und durch Zäune ersetzt sowie an allen Eingängen verschließbare Tore bzw. Drehkreuze gebaut werden. Hinzu kommen 40 neue große Scheinwerfer, um den zukünftig menschenleeren Park in der Dunkelheit komplett auszuleuchten. Selbst die Brücke über den Kanal bei der Lohmühle soll in Zukunft bei Dunkelheit geschlossen werden. Gleichzeitig wird mit dem Argument, es sei kein Geld da, massiv bei sozialen Programmen gespart, u.a. und ausgerechnet im Bereich der Streetwork für obdachlose Menschen und bei Hilfen für Drogengebraucher*innen.

Natürlich löst der geplante Zaun keinerlei Probleme, schafft weder bezahlbaren Wohnraum für obdachlose Menschen noch Teilhabemöglichkeiten für von Rassismus und Illegalisierung Betroffene, Angebote und Schutzräume für FLINTA* oder konkrete Hilfe für Drogenkonsument*innen. Das Ganze ist ein völlig absurdes millionenteures Propaganda-Event von CDU-Bürgermeister Wegner und SDP-Innensenatorin Spranger, um hier entschlossene Law and Order Politik zu demonstrieren. Sie haben uns unsere Häuser genommen wie die Liebig 34, unsere Plätze wie den Köpi Wagenplatz, bezahlbare Wohnungen gibts schon lange nicht mehr. Jetzt wollen sie uns auch unsere Parks wegnehmen. Es liegt an uns das gemeinsam zu verhindern!

Das Ganze ist so absurd, dass wir es vielleicht auch als Chance begreifen können: Lasst uns gemeinsam für einen offenen Görli und für eine Stadt für alle kämpfen, und auf dem Weg dahin den reaktionären CDU-SPD-Senat zum Teufel jagen!

Der allergrößte Teil der Anwohner*innen hält die Schließungspläne für den Görli bei gleichzeitigen Kürzungen im sozialen Bereich für ausgemachten Schwachsinn und ist entsetzt. Lokale soziale Träger lehnen einhellig (soweit sie sich trauen was zu sagen, schließlich hängen sie so gut wie alle auch an Geldern vom Senat) die geplante Görli-Schließung ab. Und selbst der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat beschlossen, gegen das Vorgehen des Senats zu klagen – mit Zustimmung auch der kompletten lokalen SPD-Fraktion.

Die meisten der Anwohner*innen sind richtig wütend, dass ihnen zukünftig aus rein populistischer Symbolpolitik ein wichtiger Ort einen großen Teil des Tages weggenommen werden soll (geplant ist die Schließung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang). Hier liegt natürlich auch eine große Chance für eine neue, breite Bewegung mit vielfältigen Formen von Protest und Widerstand. Auch Aktionen von zivilen Ungehorsam im weiteren Sinne dürften auf viel Unterstützung stoßen. Der von uns rund um den Görli seit einigen Wochen verteilte Flyer mit Bolzi-Motiv trifft auf jeden Fall auf viel Zustimmung.

Wir können die geplante Görli-Schließung nur verhindern, wenn es jetzt eine breite, bunte, wütende, kreative, vielfältige Bewegung gibt. Widerstand und Protest kann hier vieles sein: das Gespräch mit den Nachbar*innen, das Schreiben von Texten und Malen von Bildern, das Verteilen von Flyern und Plakaten, das Eingreifen bei rassistischen Bullenkontrollen, das Organisieren von angemeldeten und unangemeldeten Veranstaltungen, das Beschreiben der Häuserwände, nächtliche Ausflüge in den Kiez – der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Kommt zu unserem offenen Planungstreffen am Dienstag, 14.05. um 19 Uhr! Wenn ihr etwas von Aktionen mitbekommt oder was plant oder bei uns mitmachen wollt aber Dienstag nicht könnt, schickt uns gerne eine E-Mail.

Görli 24/7: Unser Görli bleibt offen! Weg mit diesem scheißreaktionären SPD-CDU-Senat!

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