Samstag 26.10.24, 16:30 Uhr, Lausitzer Platz
Am 26.10.24 soll an der Warschauer Straße in Friedrichshain der sogenannte „Amazon Tower“ eröffnen. Unsere Nachbar*innen und Genoss*innen aus Friedrichshain rufen deswegen zu einer Demonstration dagegen auf und wir wollen uns mit einer Zubringer Demo daran beteiligen.
Denn auch wir fordern:
- Bezahlbare Wohnungen statt Luxus-Büros!
- Gute Arbeit statt Ausbeutung! (von der Produktion bis zur Auslieferung)
- Amazon zerschlagen statt (Tech-)Monopol!
- Umwelt- und Klimaschutz statt Überproduktion!
Wir treffen uns um 16.30 am Lausitzer Platz, um dann gemeinsam durch Kreuzberg zur Demo nach Friedrichshain zu laufen!
Wie kaum ein anderes Unternehmen steht Amazon für den aktuellen neoliberal-autoritären, digitalen Kapitalismus, der sich seit einiger Zeit in Berlin festsetzen will. Unternehmen wie Amazon beuten ihre Arbeiter*innen aus, betreiben Union-Busting und Steuerhinterziehung, zerstören die Natur und wollen die Welt mit ihrer Überwachungstechnik kontrollieren.
Durch ihre Marktmacht und Kapitalkonzentration werden sie zu relevanten Akteurinnen auch in unseren Kiezen. So zum Beispiel an der Warschauer Straße in Friedrichshain. In ihrem neuen HeadQuarter sollen bis zu 3400 Entwickler*innen arbeiten. Und die müssen nicht nur irgendwo Parken, sondern auch irgendwo wohnen. In Seattle oder der Bay-Area waren die Folgen der Ansiedlung dramatisch: explodierende Mieten, Verdrängung, Obdachlosigkeit, eben das ganze Gentrifizierungs-Paket! Amazon ist kein guter Nachbar!
Das Wichtigste in der kapitalistischen Stadt sind nicht die Bedürfnisse der Bewohner*innen, sondern private Gewinne, Luxus-Prestige-Projekte und die daraus resultierenden Steuereinnahmen. Um die negativen Folgen, wie etwa Mieterhöhungen, Zwangsräumungen und die zunehmende Obdachlosigkeit, kümmert sich die Polizei.
Insofern setzt sich die Logik von Kapital und Profit konsequent am Beispiel des Görlitzer Parks fort. Statt Armut und Wohnungslosigkeit zu bekämpfen, werden Wohnungslose bekämpft, statt Suchtgründe sozial zu verringern, werden Suchtabhängige verfolgt, statt Fluchtgründe zu beseitigen, werden die Grenzen geschlossen und Zäune gebaut, statt Arbeitserlaubnisse und reguläre Jobs für migrantische Menschen werden sie rassistisch abgewertet und in illegale Beschäftigungsverhältnisse wie Drogenverkauf gedrängt.
Da sich Profit und problemlösende Sozialpolitik gegenseitig ausschließen, wird halt ein Zaun gebaut. Das ist billiger und lässt Wegner und Spranger wie richtige Macher erscheinen – wer drauf reinfällt und wählt, muss verzichten lernen: auf den Lieblingspark, die Wohnung oder allgemein die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft.
Wir wollen keine explodierenden Mieten, keinen Amazon-Tower und keinen Zaun um den Görli. Wir wollen ein Ende der Spaltung unserer Gesellschaft entlang von sozialer Klasse oder rassistischer Ausgrenzung. Wir wollen eine solidarische Wirtschaft und eine solidarische Stadt, in der alle Menschen ohne Angst leben können. Wir lassen uns nicht ohne Widerstand verdrängen und wir werden auch nicht aufhören, unsere Welt nach unseren Wünschen zu verändern!
Amazon ist zwar ein gigantischer Gegner, aber wir lassen uns nicht täuschen! Denn auch der Google-Campus in Kreuzberg konnte sich nicht gegen den Willen der Bevölkerung im Kiez durchsetzen! Das gilt auch für den Görli:
Holen wir uns die Stadt zurück!
Mehr Infos zur Demo: https://berlinvsamazon.noblogs.org/