Gestern fand der sogenannte “Runde Tisch Görli” statt. Anwesend waren etwa 70 Leute: Anwohner*innen, Vertreter*innen lokaler Initiativen und Träger, Bezirksabgeordnete, Bezirksbürgermeisterin Hermann und die CDU-Staatssekretärin Britta Behrendt, zuständig für den Zaunbau.
Dutzende Menschen haben sich in Kleingruppen und in der gemeinsamen Diskussion geäussert, und es gab genau EINE Stimme für die geplante Görli-Schließung, und zwar diejenige der Staatssekretärin Behrendt. Alle anderen drückten, in unterschiedlichen Formulierungen, ihr Ablehnung der geplanten Görli-Schließung aus.
Auch Behrendt konnte jedoch keinerlei Argumente nennen, warum denn eine Görli-Schließung eine gute Sache wäre. Sie berief sich auf ominöse Expert*innen, die gehört worden sein sollen, konnte jedoch keine einzige dieser angeblichen Expert*innen benennen. Ansonsten gab es das übliche Geschwätz: Es sei ja alles so schwierig, und die Drogen, und wir müssten jetzt alle zusammen, und die Sachzwänge und der angespannte Haushalt… bla bla bla. Als ob zunehmende Armut, hohe Mieten, Verdrängung und Obdachlosigkeit nicht durchaus polititsch gewollt bzw. toleriert werden – auch und gerade durch den aktuellen CDU-SPD-Senat, der sich bis heute weigert, etwas gegen die viel zu hohen Mieten, gegen Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit zu machen, sondern lieber die Obdachlosen bekämpft wie jetzt wieder anlässlich der EM-Innenstadt-Säuberungsaktionen.