Geplante Görli-Schließung erst mal verschoben

Der Senat hat gestern am 18.12.25 verlauten lassen, dass der Görlitzer Park vorerst nachts nicht geschlossen wird. Die Begründung hat es in sich.

Der offenbar zuständige Umweltstaatssekretär Krause:

Durch den Park hindurch laufen Verbindungswege, die Menschen als Abkürzung benutzen. Ich möchte jetzt in einer Übergangszeit, bis sich die Menschen an nächtliche Schließungen gewöhnt haben, ihnen nicht im Winter zumuten, dass sie außen herum radeln müssen. Mit der Zeit wird sich das alles einspielen, das hat sich beim Tempelhofer Feld auch gezeigt. Und deshalb werden wir mit Beginn der Parksaison diese Schließung dann vornehmen.

Zum einen ist natürlich interessant, dass jetzt anscheinend der Senat selbst die durch eine Görli-Schließung entstehenden längeren Wege als „Zumutung“ für die Anwohnenden und den Park durchquerenden Menschen einschätzt.

Zum anderen sagt Krause, die nächtliche Schließung des Görlitzer Parks solle erst dann erfolgen, wenn sich die Menschen an die nächtliche Schließung gewöhnt hätten. Das ist reichlich paradox: Wie sollen sich Menschen an eine nächtliche Schließung gewöhnen, solange der Park offen ist? Heisst das, der Görlitzer Park wird doch nie geschlossen?

Der Vergleich mit dem Tempelhofer Feld hinkt ebenfalls: Schließlich war das Tempelhofer Feld in den letzten Jahrzehnten nie frei und durchgehend öffentlich zugänglich.

Zunächst solle dann der Park, so Krause, bis voraussichtlich Ende Oktober nachts geschlossen sein, also für 8 Monate. Und dafür also die millionenschwere Umrüstung des Parks zur Hochsicherheitszone? Auch die Zuständigkeit zwischen Senat und Bezirk scheint bei weitem noch nicht geklärt zu sein. Schließlich ist der Bezirk, eigentlich gesetzlich zuständig für die Grünflächen, erklärter Gegner einer nächtlichen Görli-Schließung.

Uns als Aktivist*innen kommt die Verschiebung der geplanten Schließung natürlich entgegen. Es bleibt noch einige Zeit für Schabernack und die Weiterentwicklung von Ideen, wie eine nächtliche Schließung des Görli verhindert werden kann. Und wir sind natürlich auch gespannt, in welchem Zustand sich die angeblich „vandalismussicheren“ Sperranlagen befinden werden, wenn die Schließung dann umgesetzt werden soll. Dass etwa die Drehkreuze auch gerne mal Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen, ist ja mittlerweile bekannt 🙂 .

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