Der Berliner Senat ist fest entschlossen den Görlitzer Park zukünftig während der Dunkelheit zu schließen – aus rein populistischen Gründen, und gegen den Willen von Anwohner*innen und Bezirk.
Für mindestens 2 Millionen Euro sollen vorhandene Mauern teilweise eingerissen und durch hohe Zäune ersetzt und an anderen Stellen neue Zäune gebaut werden. Alle Eingänge sollen mit verschließbaren Toren oder Drehkreuzen versehen werden. In Zukunft soll der komplette Park – und auch die Brücke über den Kanal bei der Lohmühle – zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang geschlossen werden
Natürlich hilft der Zaun nicht gegen die vorhandenen Probleme – im Gegenteil. Uns wird ein Ort genommen, und gleichzeitig wird bei sozialen Maßnahmen – und hier insbesondere ausgerechnet bei der Drogenhilfe und der Straßensozialarbeit – massiv gekürzt, mit dem Argument es sei kein Geld da.
Da der Bezirk nicht bereit war, die vom Senat geforderte Görli-Schließung umzusetzen, hat der Senat das einfach kurzerhand an sich gezogen und möchte das jetzt selbst umsetzen. Im März hat der Bezirk auf der Bezirksverordnetenversammlung – mit allen Stimmen außer CDU und AFD – beschlossen, gegen das Vorgehen des Senats zu klagen.
Auch Anwohner*innen haben bereits Klagen angekündigt. Diese sind aber erst möglich, wenn der Görli bereits umgebaut und einen großen Teil des Tages abgesperrt ist.
Als Bürgermeister Wegner kürzlich den Görli besuchen wollte, gab es lautstarken und wütenden Protest.
Bei einer Demo gegen die geplante Görli-Schließung beteiligten sich vor einigen Wochen etwa 1.000 Menschen.
Mit Baubeginn ist zu Herbst zu rechnen, bereits jetzt werden – vermutlich für die geplanten Maßnahmen – Vermessungen unter Security-Bewachung durchgeführt.
Wir finden gut, wenn gegen den Zaun auf allen Ebenen, auch auf der juristischen, vorgegangen wird. Es wird aber an uns, den Anwohner*innen, liegen, die Senats-Pläne zur Görli-Schließung gemeinsam und konkret zu verhindern!
Ein ganz guter Artikel über die geplanten Maßnahmen findet sich in diesem Tagesspiegel-Artikel.